Wolfgang Nieschalk
        "Wer handelt, kann Fehler machen. Wer nicht handelt, hat bereits einen Fehler gemacht."



Ein Loblied auf die Freiwilligen Feuerwehren!


  

Egal ob Verkehrsunfall, brennender Wald oder Getreidefelder, Hochwasser, sturmgefällte Bäume oder ob über einem Haus der "rote Hahn" steht: Immer sind sie da, wenn sie gebraucht werden, die Frauen und Männer im blauen Dress der Freiwilligen Feuerwehr! 


Und als hätten sie noch nicht genug zu tun, bilden sie auch ihren Nachwuchs aus. Doch das reicht ihnen immer noch nicht, denn auch für hochwertige Unterhaltung sorgen sie - durch ihre Feuerwehrkapellen.  

Das Wichtigste aber ist, dass sie sich FREIWILLIG zusammen finden um zu helfen, wenn sie gebraucht werden. Leben zu retten ist ihr oberstes Ziel. Danach erst das, was das Leben lebenswert macht. Sie werden oft gebraucht. Dafür bauen sie vor. Selbstlos opfern sie Teile ihrer Freizeit, um zu üben und sich weiter zu bilden. Dass gilt für "alte Hasen" genauso wie für junge Anfänger. Sie alle nehmen dieses Opfer auf sich, weil sie es so wollen. Weil sie es freiwillig machen und diese Freiwilligkeit ist einer der Gründe, warum so viele Menschen aller Altersklassen sich zu den Freiwilligen Feuerwehren hingezogen fühlen. Sichtbar in einer Erfolgsgeschichte, die beispiellos ist.

Das ist nicht selbstverständlich. 1799 erst, genau vor 220 Jahren wurden in Alzey und Meissen zeitgleich die ersten "Freiwilligen Feuerwehren" Deutschlands gegründet. Wer die "zündende Idee" hatte, ist nicht ganz klar. Falls er oder sie oder eine ganze Gruppe die Idee in einer Kneipe hatte -  es war keine Schnapsidee. Dafür aber der Anfang eines Gründungsbooms Freiwilliger Feuerwehren, die aber erst 1848/49 auf breiter Front richtig in Fahrt kam. Seitdem gab es kein Halten mehr, und heute beherbergen meist selbst die kleinsten Gemeinden ihre eigene Freiwillige Feuerwehr.

Die Geschichte der Feuerwehren allgemein lässt sich bis zu den Römern zurück verfolgen. Mit Freiwilligkeit aber hatte das nichts zu tun. Feuer zu löschen waren rechtliche Verpflichtungen, denen die Bürger und Zünfte gehorchen mussten - mit allen Nachteilen einer von "oben" diktierten Pflicht. Das galt auch nur für die Städte. Entsprechend funktionierte alles: Eher schlecht als recht.

Für die Hütten auf dem Land aber war niemand zuständig. Sie brannten ab, und das war's. Schrecklich für die, die ohnehin am Existenz Minimum lebten. Aber die Gemeinschaft war dadurch nicht gefährdet.

Erst die Bildung der Städte änderte die Sache. Die Gefahr, die durch Brände - Brandstiftung, Blitzschlag oder schlecht gesicherte Feuerstellen ausging, war gewaltig. Ganze Städte brannten damals bis auf die Grundmauern nieder. Straßburg ging allein acht Mal in Flammen auf und auch Lübeck wurde mehrere Male dem Erdboden gleich gemacht. Kein Wunder. Eimerketten waren die einzige Transportmöglichkeit fürs Wasser. Schläuche gab es noch nicht. Die wurden erst im 17. Jahrhundert erfunden und bestanden aus zusammengenieteten Lederstreifen. Feuerwehren ohne Schläuche - das muss man sich mal vorstellen!

Die Notwendigkeit, freiwillig und gemeinsam zu helfen, wurde überlebenswichtig. Und so ist es erstaunlich, dass es trotz dieser katastrophalen Historie erst in den Jahren um 1850 zur flächendeckenden Verbreitung Freiwilliger Feuerwehren kam.  

Die heutigen Freiwilligen Feuerwehren - mit modernster Technik ausgestattet - haben es ungleich besser. Aber dass, was sie damals und heute gleichermaßen zu Höchstleistungen antrieb- und treibt, ist ihre innere Einstellung zur Sache und der Wille jedes Einzelnen von ihnen, für die Öffentlichkeit da zu sein, wenn's im doppelten Sinne des Wortes "irgendwo brennt." 

 
 
 
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