Dieses Zitat des russischen Schriftstellers Nikolai Roerich fasste genau das zusammen, was ich in Russland wollte:
Mir ein eigenes Urteil bilden über die Menschen und das Land, in denen ich für kurze Zeit Gast sein würde.
Funk, Presse und vor allem fremdgesteuerte Fernseh- Moderatoren sind Meister ihres Fachs darin, Vorurteile zu säen und die Wirklichkeit der Sensationsgier zuliebe im günstigsten Falle nur zu verzerren oder - schon schlimmer - falsch abzubilden.
Ich schaute also rein in ein Land, dass mir trotz bunter Reiseliteratur fremd und düster erschien. Dann erlebte ich Russland hautnah und trotzdem in einer gewissen Distanz - bedingt durch meine mangelnden Russisch Kenntnisse - und bildete mir mein eigenes Urteil.
Zurück gekommen, war mein düsteres Bild über Russland verschwunden und hatte einer vorurteilsfreien, zweigeteilten, aber dennoch realistischen Einstellung Platz gemacht.
Unterwegs telefonierte ich mit meiner Frau über Skype. Dann wusste sie, dass ich noch lebe. Und sowieso weiß sie: Nie fesselt mich eine Reise länger als vier Wochen. Dann will ich nur noch Nachhause. Vollgestopft mit neuen Eindrücken, Erkenntnissen und Erfahrungen kehre ich dann an die heimischen Fleischtöpfe zurück.
Meine Reise fand mit dem eigenen PKW statt. Ich fuhr allein, weil ich dann unterwegs das tun und entscheiden kann, was wichtig ist, ohne auf die Befindlichkeiten anderer Rücksicht nehmen zu müssen. Das erleichtert so eine Reise enorm. Ich beherrsche die russische Sprache nicht und kam doch immer irgendwie zurecht. Die Menschen mit denen ich in Kontakt kam, waren freundlich und hilfsbereit. Doch die sozialen Unterschiede der Menschen zwischen Stadt und Land waren enorm. Ganz besonders fiel mir dieser Unterschied im Wolga Delta am Westufer des Kaspischen Meeres auf.
Die Reise dauerte knapp vier Wochen, wobei die Rückfahrt vom Kaspischen Meer nach Hause allein eine Woche dauerte. Ich hätte vielleicht einen Tag weniger gebraucht, doch war ich von den dauernden Anspannungen und den Ungewissheiten so erschöpft, dass ich in der Ukraine, in Kiev, einen Tag "Urlaub" einlegen musste.
Freuen Sie sich auf einen hochinteressanten Audio-Video-Vortrag mit ca. 380 Fotos und einigen Kurzfilmen von der Quelle der Wolga bis zu ihrer Mündung im Kaspischen Meer, nachdem der größte Strom Europas sich ins größte Binnenmeer der Erde - das Kaspische Meer - achtundzwanzig Meter unterhalb des Weltmeerspiegels ergießt.
Vortragslänge: 90 Minuten zuzüglich einer Pause nach etwa 50 Minuten.
Die gesamte Technik bringe ich mit.